FICTION IS PLURAL is a research and exhibition project scheduled to take place in Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien in Berlin/2012. The project will comprise works of upcoming and experienced artists and scholars in a framework program of lectures, interventions and public discussions.
FICTION IS PLURAL ist ein interdisziplinäres Forschungs- und Ausstellungsprojekt, das 2012 im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien in Berlin realisiert wird. Im Rahmen eines Programms, das Vorträge, Interventionen und öffentliche Diskussionen ebenso umfasst wie eine Ausstellung, wird den Arbeiten aufstrebender und etablierter KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen eine Plattform geboten.
FICTION IS PLURAL
ist ein künstlerisches Forschungsprojekt, das 2012 in Berlin stattfinden wird und sich dem Spannungsfeld zwischen Körperlichkeit und Grenzziehungen am Beispiel Europas widmet. Gibt es Parallelen in der Konstruktion von Nation und Geschlecht? Wie wirken nationale Identitäten sich auf Geschlechterrollen aus und welche Strategien werden eingesetzt um bestehende Rollenmuster politisch aufrecht zu halten?
FICTION IS PLURAL will die Diskussion um die kulturellen und politischen Grenzziehungen Europas mit dem aktuellen Diskurs der Gender Studies verknüpfen und das Körperverständnis und die Identitätskonstruktionen der Gemeinschaft „Europa“ einer geschlechterpolitischen Analyse unterziehen.
Ziel ist es, das ambivalente Konzept “Europa” zu untersuchen, das ebenso aus der Idee einer “Festung Europa” besteht, die mittels verschiedener Strategien des Othering als Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts (Benedikt 2004) propagiert wird, wie aus einem wahrhaft utopischen “Europa”, das als offener Raum begriffen werden kann, innerhalb dessen die Grenzen der Nationalstaaten sich auflösen und ein übergeordnetes Kollektiv, einen gemeinsamen Körper bilden.
Was erfolgt aus diesem Wechselverhältnis von Inklusion und Exklusion für das Körperverständnis des Einzelnen wie des Kollektivs? Lassen sich kollektive Identitätsmodelle geografisch verorten, und wie haften sie dem Körper an? Welcher Raum bleibt den Grenzgängern zwischen den Konstrukten und Zuschreibungen von Geschlechterrollen und Nationalzugehörigkeit?
Ausgehend von dem Verständnis, dass eine Diskussion zu Europa nicht mehr unter Ausblendung von (Post-) Migrationseinflüssen geführt werden kann, stellt Europa in unserem Kontext einen Knotenpunkt dar, der in all seiner Komplexität die Teilnehmenden miteinander verbindet, sei es als Geburtsort, als temporärer Wohnort, als Hindernis oder als potenzielles neues “Zuhause”.
Langfristig wird mit dem Projekt FICTION IS PLURAL der Grundstein für eine Wanderaustellung, zukünftige Projekte und Kollaborationen zwischen aufstrebenden und erfahrenen KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen gelegt werden, die im weitesten Sinne zu Identitätspolitik im Europäischen Kontext arbeiten. Dabei sehen wir alle TeilnehmerInnen als TeilhaberInnen und GestalterInnen des Eurozentrika-Netzwerks an.